Matthias Jung


 

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Zeitsprung - Gemeinde 2030

 

 

Krippenspiel 2013 – Ochse und Esel an der Krippe

 

 

Vorbemerkung:

Das Krippenspiel 2013 wurde von dem "neuen" Jugendleiter unserer Gemeinde Christopher Milch gerschrieben. Die Vorgaben hat er übernommen - auch in diesem Jahr durfte jede und jeder mitspielen und jede und jeder bekam die Rolle, die er oder sie wollte. Auch wurde wieder die Idee auf dem ersten Treffen gemeinsam entwickelt: Ochse und Esel sollten im Mittelpunkt stehen. Zwei Konfirmandinnen übernahmen diese Rollen. Und dann hatten wir noch einen Mann, über achtzig Jahre alt, der mitmachen wollte. Wir haben ihngefragt, ob er nicht Gott-Vater selbst spielen wollte. Wollte er. Gott-Vater im Krippenspiel, das hatten wir auch noch nicht. Dafür gab es in diesem Jahr nur zwei Hirten. Egal - es kam wieder sehr gut an bei der Gemeinde und hat allen viel Spaß gemacht. Christopher Milch war daher auch damit einverstanden, dass "sein" Stück hier veröffentlicht wird und vielleicht im nächsten Jahr Gruppen anregt.


Rollen:

Gott-Vater - Ochse - Esel - Maria - Josef - König1 - König 2 - König 3 - Hirte1 - Hirte 2


Szene I


Gott-Vater: Hallo meine Kinder,

Ihr seid heute zusammengekommen um die Geburt meines Sohnes, Jesus, zu feiern. Jeder von euch kennt die Geschichte wie Jesus auf die Welt gekommen ist.....hoffe ich doch. Es war etwas ganz besonderes meinen Sohn zu euch zu schicken. Es fällt keinem Vater leicht sein Kind in die Welt zu schicken....na gut. In meinem Fall AUF die Welt. Aber es musste getan werden und es hat die Welt ja auch zum Guten verändert....

Aber nicht nur für die Menschen war es ein besonderer Tag als mein Sohn geboren wurde. Ich habe ALLE Geschöpfe auf der Welt geschaffen. Auch Tiere waren dabei, aber die ignoriert ihr in euren Krippenspielen immer wieder, auch wenn sie in jedem Stall den ihr aufbaut dabei stehen. Heute möchten euch ein paar Leute zeigen wie es wirklich war. Das nämlich Tiere und Menschen zusammen gefeiert haben. Nun schaut euch das Krippenspiel mal ganz genau an, damit ihr wisst wie es wirklich war.


Lied

Szene II


Gott-Vater: Damals war es so, dass eine Volkszählung einberufen wurde. Auch Josef und Maria waren auf dem Weg in Josefs Heimatstadt um daran teilzunehmen. Maria war hochschwanger.


Josef, Maria und der Esel sind auf dem Weg nach Jericho zur Volkszählung. Maria ´reitet´ auf dem Esel.


Maria: Josef wann sind wir denn endlich da? Ich kann nicht mehr. Mir tut alles weh von der Reiterei und ich habe das Gefühl das Kind kommt bald.

Josef: Es ist nicht mehr weit. Heute Abend sind wir da. Aber wir sollten trotzdem eine Pause machen damit du dich kurz ausruhen kannst.


Maria steigt vom Esel. Josef bindet den Esel fest und das Paar setzt sich hin um Pause zu machen.

Der Esel wendet sich ans Publikum.


Esel: Ja, natürlich!!!! Die gute Frau ist müde, weil das Reiten so anstrengend ist. Fragt mich mal!! Den ganzen Tag muss ICH Maria auf dem Rücken tragen. ICH muss den ganzen Tag in dieser Affenhitze laufen während es sich die gute Frau' auf meinem Rücken bequem macht.....aber sie ist ja auch schwanger und da trage ich sie gerne den ganzen Weg. Ich habe das Gefühl, dass ich etwas Wichtiges tue.


Josef und Maria stehen auf.


Josef: So, genug Pause gemacht, wenn wir noch länger warten dann sind alle Zimmer besetzt wenn wir ankommen. Es tut mir leid Maria, aber wir müssen weiter.

Maria: Ich weiß Josef. Es ist zwar anstrengend, aber wenn wir heute Abend wirklich da sind halte ich den Tag wohl noch aus.

 

Sie machen sich wieder auf den Weg.


Gott: Und so sind sie weitergezogen. Aber alle Zimmer in der Stadt waren belegt. Mit viel Glück konnte Josef aber noch einen Platz in einem Stall für seine Familie bekommen. Der Stall war zwar nicht ganz leer, aber das werdet ihr ja jetzt gleich auch sehen.


Lied

Szene III


Im Stall. Der Ochse steht vor seiner Tränke und ist gelangweilt.


Ochse: Mann, hier ist ja nichts los. Eigentlich sollte man denken: wenn so eine Volkszählung ist, dann sind nicht nur die Gasthäuser und die Herbergen überfüllt, sondern auch die Ställe aber nein. Naja, da hab ich wenigstens genug Platz für mich alleine.


Der Esel, Maria und Josef betreten den Stall.


Maria: Endlich ein Platz zum Ausruhen. Ich bin so müde von der langen Reise.

Josef: Gott sei Dank sind wir angekommen. Hier können wir ein wenig zur Ruhe kommen.

Die beiden packen ihre Sachen aus und machen es sich gemütlich.

Ochse: Moment, Moment, was ist denn hier los? Zum Esel gewandt: Sag mal musst du deine Menschen mit in den Stall nehmen? Das ist ja in Ordnung, dass du hier bist, aber DIE? In diesem Stall gibt es eine Regel: Kein Fell, kein Bett!

Esel: Jetzt beruhige dich mal. Wir hatten einen weiten Weg und in den ganzen Herbergen ist kein Platz mehr. Und davon ist hier ja mehr als genug. Außerdem ist die Frau schwanger. Es wird sogar ein ganz besonderes Kind. Du kannst die doch nicht einfach vor die Tür setzen.

Ochse: Na gut, in Ordnung. Aber sieh zu, dass hier nicht noch mehr Menschen reinkommen. Es wird langsam voll hier. Die beiden können erst einmal hier bleiben. Aber was meinst du denn mit ´ein ganz besonderes Kind´? Sind nicht alle Kinder besonders?

Esel: Ja schon, aber Maria ist schwanger mit dem Sohn Gottes. Es ist eine Ehre das er in diesem Stall geboren wird. Wenn man es ganz genau nimmt......

Ochse: MOMENT!!! Was heißt das? Er wird hier geboren? Sohn Gottes oder nicht: das hier ist kein Krankenhaus. Wo soll das Kind denn hin? Außerdem schreien Menschenbaby immer so. Da wird man ja jede halbe Stunde wach.

Esel: Na lange dauert es nicht mehr bis das Kind kommt. Da kann man doch davon ausgehen das es in diesem Stall zur Welt kommt. Und für das Kind wird sich schon ein Platz finden. Es ist ja nicht zu groß. Ich denke diese Krippe sollte reichen.

Ochse: Und wo soll dann mein Essen hin? Naja für den Sohn Gottes kann ich die Krippe ja zur Verfügung stellen. Woher weißt du das denn alles?

Esel: Die beiden reden über kaum etwas anderes. Auch wenn die Menschen uns nicht verstehen können, wir wissen ja immer ganz genau was die sagen. Josef hat sogar gesagt, ihn hat ein Engel im Traum besucht und gesagt das Maria die Mutter von Gottes Sohn werden wird.

Ochse: Das ist ja aufregend.Gottes Sohn....das ich das noch erleben darf.

Maria fasst sich an den Bauch..

Maria: Josef ich glaube es geht los. Das Kind kommt.

Josef: OH MEIN GOTT. Was mache ich denn nur? Am besten legst du dich hier rüber Maria.

 

Ein Tuch wird vor den Stall gespannt so dass das Publikum nicht sieht, was passiert.

Das Kind kommt zur Welt, aus einem Versteck wird eine Puppe geholt und in die Krippe gelegt.

Das Tuch wird weggezogen. Maria und Josef stehen vor der Krippe in der das Jesuskind liegt.


Maria: Schau ihn dir an Josef. Hast du schon mal etwas so schönes gesehen?

Josef: Er ist noch so klein und doch weiß ich jetzt schon das er viel bewirken wird.

Esel: Schau ihn dir an. Hast du da wirklich noch Probleme damit, dass Menschen bei dir im Stall sind?

Ochse: Man sieht jetzt schon das er etwas Besonderes ist. Nein, mit dieser Familie teile ich meinen Stall wirklich gerne.


Lied

Szene IV


Gott-Vater: Tja, so wurde mein Sohn geboren. Ich kann euch gar nicht sagen wie stolz ich war. Wie sich das für den Sohn Gottes gehört bekam er natürlich auch Besuch...gut daran war ich nicht ganz unbeteiligt.

 

Es klopft und Josef geht zur Türe. Dort stehen die heiligen drei Könige.


Josef: Wer seid ihr?

König 1: Wir sind drei Weise und kommen von weit her.

König 2: Wir kommen um den Sohn Gottes zu sehen.

König 3: Ein Stern hat uns den Weg gewiesen.

Josef: Dann kommt doch rein, draußen wird es kalt.

 

Die Könige treten ein und knien sich vor die Krippe.


König 1: Wir bringen Geschenke aus dem Orient. Ich bringe Weihrauch(stellt Weihrauch ab).

König 2: Ich bringe Myrrhe (stellt Myrrhe ab).

König 3: Ich bringe Gold (stellt Gold ab).

Ochse: Was soll der Junge denn damit anfangen? Ein ordentlicher Sack Getreide. Der hätte der Familie mehr geholfen aber Gold kann man nicht essen. Was soll der Rest überhaupt sein?

Esel: Also Gold ist für die Menschen sehr wertvoll. Sie machen daraus Münzen und Schmuck. Weihrauch und Myrrhe sind besondere Stoffe. Oft werden sie verbrannt, weil der Rauch gesund ist. Alle diese Dinge kosten richtig viel und die drei haben dem Kind Geschenke gemacht als wäre er ein König.

Ochse: Die Menschen sind schon komisch. Verschenken Sachen von denen man überhaupt nichts hat. Aber die Geschenke sind ja schon schön.

Maria (zu den 3 Königen): Vielen Dank für eure Geschenke. Wir werden darauf aufpassen und er wird sie bekommen wenn er älter ist.


LIED

Szene V


Es klopft an die Türe. Josef öffnet sie erneut.


Josef: Wer seid ihr denn?

Hirte 1: Wir sind nur ganz bescheidene Hirten. Aber wir sind hier um den Sohn Gottes zu sehen.

Josef: Woher wisst ihr denn davon?

Hirte 2: Wir waren auf dem Feld und haben auf unsere Schafe aufgepasst. Plötzlich kamen Engel vom Himmel herab.

Hirte 1: Sie sagten wir sollen hierhin gehen und wir würden den Sohn Gottes begrüßen können.

Esel: Schau mal, ist das nicht wundervoll? Egal ob reiche Könige aus dem Orient oder arme Hirten. Alle sind sie da um dem Kind Ehre zu erweisen und wir sind mit dabei.

Ochse: Wenn ich mir überlege, dass das in meinem Stall passiert ist. Ich sage dir irgendwann wird die ganze Geschichte hier aufgeschrieben. Jedes Jahr zu seinem Geburtstag werden die Menschen daran denken. Und ein Ochse und ein Esel waren die ganze Zeit dabei.

 

LIED

Szene VI


Gott-Vater: Tja, so war das damals. Allerdings hat die gemütliche Stimmung nicht mehr lange angehalten. Josef, Maria, Jesus und der Esel mussten fliehen und haben in den nächsten Jahren ihr Heimatland nicht mehr betreten. Die Geburt meines Sohnes war für alle wichtig. Nicht nur für die Menschen die später anfingen sich Christen zu nennen und an meinen Sohn zu glauben, sondern auch für alle Wesen dieser Welt egal ob Mensch oder Tier.

 

LIED

 

Nachbemerkung:

Natürlich lief nicht alles glatt, so wie immer. Es kam so zu einer kuriosen Situation. Gott-Vater hatten wir auf die Kanzel gestellt, weil er dort erhöht stand und ein Mikrofon fest installiert ist. Ich hatte als Pfarrer nicht mehr zu tun, als die Lieder anzusagen. Es kam der Moment, als Gott-Vater übersehen hatte, dass an einer Stelle ein Lied gesungen werden sollte. Mir bliehb nicht anderes üblich, als zu Kanzel zu gehen und Gott-Vater zu unterbrechen. Schallendes Gelächter im Kirchraum, als ich meinte, "lieber Gott-Vater, es ist ja schon seltsam, dich in der Kirche zur Seite schieben zu müssen, aber..."


Kontaktdaten:

Christopher Milch, christopher.milch(at)ekir.de

Matthias Jung, contact (at) matthias-jung.de